199. Gemeindebrief zum 10.03.2024

Liebe Gemeinde!

Fastenkreuz 2024: Claudia Blume. Foto: Gerd Aumeier
Fastenkreuz 2024: Claudia Blume. Foto: Gerd Aumeier

Seit vielen Jahren gestaltet unsere Gemeinde Sankt Familia, Kassel, den Altarraum in der Fastenzeit in künstlerischer Weise. In diesem Jahr hat die Künstlerin Claudia Blume die Gestaltung übernommen. Claudia Blume ist Künstlerin, Holzschneiderin und Bildhauerin.

Viele von Ihnen haben das Kreuz vermutlich schon selbst in unserem Kirchraum gesehen: An den Seitenpfosten des Altarraums sieht man rechts und links in klassischer Weise eine Darstellung von Christus und Gott Vater. In das Bild der Christus Ikone von Rubljev sind Chiffren für Teilen, Glaube, Liebe, Hoffnung eingefügt, Symbole für die Christusbotschaft. In das Vater-Bild das Wort: Licht. Über dem Kreuz hängt freischwebend die Darstellung einer Taube, Chiffre für den Heiligen Geist, der hier die weibliche Seite Gottes symbolisiert. Vor dem Altarkreuz, das sonst das ganze Jahr für die Gemeinde zu sehen ist, hat die Künstlerin jetzt einen Holzdruck installiert, eine “Mutter mit Kind”, der das eigentliche Kreuz vollständig verdeckt.

Die Dreieinigkeit Gottes, zentrale Glaubensaussage der Christen, ist hier nicht patriarchal zu verstehen, wie die deutschen Begriffe Vater, Sohn und Heiliger Geist glauben lassen könnten. Im Hebräischen ist das Wort für “Geist”: “ruach”. “Ruach” ist weiblich und heißt wörtlich übersetzt Hauch, Atem, Wind, vom leisen Lüftchen bis zum heftigen Sturmwind. Das schließt Dynamik und Urgewalt ein. Das Tätigkeitswort dazu bedeutet: luftig, geräumig, weit sein. Wenn man bei der Darstellung der Dreifaltigkeit in Sankt Familia ein Dreieck zwischen Vater – Sohn – Heiliger Geist zieht, ist die Mitte das Kreuz mit der Frau und dem Kind. Damit wird der weibliche Anteil Gottes noch einmal sichtbar betont.

Wie bei jedem Kunstwerk ist die Darstellung offen für die Interpretationen und Assoziationen, die die Betrachter in sie hineinlegen. Wir freuen uns, wenn Sie uns Ihre Sicht des Kunstwerks mitteilen oder auch innerhalb der Gemeinde darüber ins Gespräch kommen. Pfarrer Fischer wird am Samstag und Sonntag in beiden Gottesdiensten auf das Kunstwerk eingehen. Am Sonntag steht auch die Künstlerin zu einem Gespräch zur Verfügung.

 

In unserer Gemeinde gibt es in den kommenden Wochen zahlreiche Angebote, die helfen sollen, die Fastenzeit auch geistlich zu gestalten. Eine Aufstellung aller Angebote in der Fastenzeit finden Sie hier ...

Die nächsten Veranstaltungen:
  • 10.03. > Fastenpredigt von MDB Awet Tesfaiesus
  • 13.03. > Vortragsreihe: Ein Buch mit sieben Siegeln? Einführung in das Verständnis der Evangelien. Otmar Leibold. 19.30 bis 21.00 Uhr im Alfred-Delp-Haus)

 

Die Gottesdienste am 09./10.03.2024
  • Samstag, 09. März um 17.00 Uhr ist Eucharistiefeier im Vorabendgottesdienst

  • Sonntag, 10. März ist die Eucharistiefeier mit Kindergottesdienst. In beiden Gottesdiensten wird Pfarrer Fischer in der Predigt auf die Kunstinstallation eingehen, mit der diesmal in der Fastenzeit das eigentliche Altarkreuz Kreuz verhüllt ist. Im Anschluss an den Gemeindegottesdienst am Sonntag wird auch die Künstlerin, Claudia Blume, zum Gespräch zur Verfügung stehen.

 

11.03. > Gewaltfreie Kommunikation

Montag, den 11. März, 18.30 – 20.30 Uhr, Gewaltfreie Kommunikation mit Irmi Aumeier im Alfred-Delp-Haus

An diesem Abend werden wir uns mit Hoffnung und Furcht beschäftigen. Die acht weltlichen Belange bieten eine gute Möglichkeit zur Selbsterforschung: Hoffnung auf Vergnügen, Angst vor Schmerz. Hoffnung auf Gewinn, Angst vor Verlust. Hoffnung auf Ruhm, Angst vor Bedeutungslosigkeit. Hoffnung auf Lob, Angst vor Kritik. Es ist oft befreiend, wenn wir ein Gefühl, eine Hoffnung oder eine Angst benennen können. Das hilft uns, in einer angemessenen Weise zu handeln und uns darum zu kümmern. Dabei stützen wir uns auf die wunderbare Methode von Marshall B. Rosenberg, die uns befähigt, Klarheit zu gewinnen und Mitgefühl für uns selbst und andere zu stärken. Mit Achtsamkeit und Einfühlungsvermögen begleiten wir uns in einem wohlwollenden Prozess. Je mehr Klarheit in uns ist, umso mehr können wir loslassen und unser Herz für inneren Frieden und Gelassenheit öffnen.

 

12.03. > Offener FreiZeitTreff

Dienstag, 12. März ist das nächste Treffen des Offenen FreiZeitTreffs von Sankt Familia. Diesmal gibt es eine Führung durch das Glasmuseum in Immenhausen (Kosten: 30 € für die ganze Gruppe). dabei werden wir die Geschichte der Firma Süssmuth, die Produktion und weitere Angebote informiert. Die Führung beginnt um 15.30 Uhr und wird ca. eine Stunde dauern. Anschließend gehen oder fahren wir in das Restaurant „Der Grieche“ im Rathaus von Immenhausen. Wir treffen uns am 12. März um 15.15 Uhr am Eingang des Museums (Bahnhofstr. 3, in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs). Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen will: Immenhausen ist vom Hauptbahnhof, von Kirchditmold, von Harleshausen, vom Bahnhof Jungfernkopf oder von Obervellmar mit der Regiotram R1 erreichbar. Abfahrt in Kassel-Hbf.: 15.13 Uhr, Ankunft in Immenhausen: 15.33 Uhr (vorausgesetzt natürlich, dieser Zug wird nicht vom Streik betroffen sein!).

Anmeldung bei vaupel.juergen@t-online.de

 

13.03. > Vortragsreihe: Ein Buch mit sieben Siegeln?

Mittwoch, 13. März 2024, 19.30 bis 21.00 Uhr im Alfred-Delp-Haus. Vortragsreihe: Ein Buch mit sieben Siegeln? Einführung in das Verständnis der Evangelien mit Otmar Leibold. Nähere Informationen: https://www.sankt-familia-kassel.de/fastenzeit.html

 

19.03. > Qigong mit Gabriele von Karais

Dienstag, 19. März, 19.30 Uhr, Qigong mit Gabriele von Karais, Alfred-Delp-Haus.

Qigong-Übungen unterstützen die Sammlung des Menschen hin zu einem Ganzen, d.h. die eigene heilende Ganzheit zu finden und sich zugleich als Teil der Schöpfung zu erleben. Die Übungen, die Bilder aus der Natur aufgreifen, sind geprägt von Ruhe, Schönheit und Harmonie; sie werden langsam, sanft und fließend im Sitzen wie auch im Stehen ausgeführt. Körper, Atmung und Bewegung kommen in Gleichklang. Qigong ist ein Dialog mit der schöpferischen Kraft in uns und um uns herum, ein Lauschen, was sie uns sagen will.

Mitzubringen: Bequeme Kleidung und Turnschuhe.

 

Vorausblick auf Gemeindeveranstaltungen 2024

 

Gründonnerstag und Karfreitag

Unter der Orgelempore in unserer Kirche finden Sie ab jetzt Listen, in die Sie sich eintragen können, wenn Sie in der Nacht vom Gründonnerstag auf Karfreitag , eine Stunde des Wachens und Betens verbringen möchten.

Außerdem können Sie sich in eine andere Liste eintragen, wenn Sie für das festliche Frühstück nach der Osternachtfeier einen Beitrag leisten und etwas mitbringen können.

  

27./28. April Verwaltungsratswahlen

Im April wird der Verwaltungsrat unserer Gemeinde neu gewählt. Der Verwaltungsrat ist verantwortlich für das Eigentum der Pfarrei: für das Gebäude der Kirche, für Pfarrhaus, Gemeindezentrum, Taizekapelle, usw. Außerdem beschließt der Verwaltungsrat den Vermögenshaushalt und ist verantwortlich für die finanziellen Belange der Gemeinde.

Eigentlich sind nur die Gemeindemitglieder für die Wahl des Verwaltungsrates wahlberechtigt, die auf dem Territorium der Pfarrei wohnen. Vor kurzem hat das Bistum aber beschlossen, dass für ehrenamtlich aktive Gemeindemitglieder eine sog. “Umpfarrung” möglich ist und so auch für die Verwaltungsratswahl das aktive und passive Wahlrecht erhält. Viele unserer ehrenamtlich tätigen Gemeindemitglieder haben diese Möglichkeit schon wahrgenommen.

Wenn Sie sich dem anschließen möchten, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung. Außerdem bitten wir Gemeindemitglieder, die Interesse haben, im Verwaltungsrat Mitglied zu sein, sich bis zum 24. März im Pfarrbüro zu melden.

 

15.03. (jeden Freitag) > Wächterdienst vor der Synagoge

Wir laden weiterhin ein zum Wächterdienst vor der Synagoge in Kassel, Bremer Straße 3, freitags 16.45 – 18.15 Uhr.

Nach den verheerenden Terroranschlägen der Hamas dreht sich die unselige Spirale von Hass und Gewalt im Nahen Osten weiter. Leidtragende sind wieder einmal die Zivilisten. Da sind die vielen ermordeten israelischen Zivilisten, auf deren Schicksal wir mit Entsetzen und Trauer schauen. Zunehmend geraten auch unschuldige Menschen in Gaza in den Wirbel der Gewalt. Es ist zu befürchten, dass durch den jetzigen Krieg neuer Hass gesät und friedliche Lösungen immer schwerer werden.

Daneben erleben wir in Deutschland, auch in Kassel, dass Juden und Jüdinnen sich zunehmend unsicher und bedroht fühlen und Anfeindungen erleben. Mehrere Kasseler Kirchengemeinden und Institutionen haben sich entschieden, für die nähere Zukunft während des Synagogengottesdienstes am Freitagabend in wechselnder Verantwortung einen “Wächterdienst” zu leisten, vor der Synagoge zu stehen und so Solidarität zu zeigen. Wir wenden uns damit gegen jede Form von Antisemitismus und stellen sicher, dass der Synagogengottesdienst ohne Störung gefeiert werden kann.

Es gibt keine Ansprachen oder Kundgebungen. Setzen Sie ein Zeichen, machen Sie mit. Danke!

 

Im Alltag erkennen, was Gott uns zeigen will

Im Schlussgebet des Sonntagsgottesdienstes heißt es: “Gott, dein Wort ist das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet. Heile die Blindheit unseres Herzens, damit wir erkennen, was vor dir recht ist.” Im Alltag erkennen, was Gott wirklich zeigen will und was vor ihm recht ist – vielleicht kann dieser Gedanke den einen oder anderen Moment in dieser Woche prägen, sogar verändern.

 

Ihr Harald Fischer, Pfarrer, für das Leitungsteam von Sankt Familia

zum vierten Sonntag in der Fastenzeit, 10. März 2024

 

------------------------------------------------------------
------------------------------------------------------------

Wichtiges aus den letzten Gemeindebriefen

Alles was Odem hat

Mit dem 1. Advent beginnt in der Tradition der Kirche auch das neue Kirchenjahr, in dem im Jahr 2023/24 vorwiegend das Markusevangelium im Gottesdienst vorgelesen wird.

Alles was atmet...” (Ps 150,6)

Wir hatten das Jahr 2023 unter das geistliche Motto gestellt: “Fürchtet euch nicht, denn Gott ist mit euch!” Auch das kommende Jahr wird in unserer Gemeinde unter einem eigenen geistlichen Motto stehen. Der Liturgiekreis hat sich nach Vorschlag der Beauftragten für die Verkündigung, Gabriele von Karais, für das Motto: “Alles was atmet...” (Ps 150,6) entschieden. Mit diesem gewaltigen Satz endet der Psalm 150 und damit das ganze Buch der Psalmen. Alles ist angesprochen. Nicht nur die Menschen, auch die Tiere, die Pflanzen, gemeint ist ganz umfassend die gewaltige Schöpfung Gottes: der Mensch, die Erde, der Himmel, der Kosmos.

Wir werden uns auf verschiedene Weise mit Vorträgen, Veranstaltungen, Impulsen, Übungen diesem Thema immer neu nähern. Und jeden Gottesdienst mit dem Ruf enden: “Gehet hin in Frieden. Und: Alles was atmet, lobe den Herrn, denn Gottes Gegenwart ist in allem und mit allem!”

 

Erinnerungsbuch
Erinnerungsbuch Sankt Familia, Kassel. Titelseite. Zeichnung und Gestatlung: Birgitta Schwansee, 2023
Bild: Birgitta Schwansee

Wir haben in unserer Gemeinde ein “Erinnerungsbuch” eingeführt, das an die Verstorbenen aus unserer Gemeinde erinnern soll.

Wir laden Sie ein, selber ein Blatt für dieses Erinnerungsbuch für Ihre Verstorbenen zu gestalten, die in irgendeiner Weise mit unserer Gemeinde verbunden waren.

Die Gestaltung dieser Seite (ein DIN A 4 Blatt) kann in einer freien Weise erfolgen. Es sollten

  • die Lebensdaten (Geburt, Tod),
  • vielleicht ein Bild, ein Erinnerungswort zu sehen sein.

Geben Sie dieses Blatt bitte in der Sakristei oder im Pfarrbüro ab. Wir werden es dann in das Erinnerungsbuch einfügen.  An dem jeweiligen Todesdatum wird das Blatt aufgeschlagen und zum Erinnern und Gebet einladen.

An den jeweiligen Sonntagen erinnern wir beim Todesgedenken der Verstorbenen, die in diesem Buch benannt sind.

 

Das Evangelienbuch von Sankt Familia

In unserer Gemeinde geben wir nach dem Sonntagsgottesdienst seit vielen Jahren das Evangelienbuch einer Person oder einer Familie mit, die dann den Text des Evangeliums für den kommenden Sonntag in das Buch schreibt.

Am Anfang des Kirchenjahres ist das Buch zunächst ganz leer und Woche für Woche füllt es sich mit dem jeweiligen Sonntagsevangelium. Jeder, jede Person, jede Familie schreibt, malt, gestaltet nach eigenen Ideen. Dadurch entstehen jeweils Seiten, die ganz unterschiedlich aussehen.

In den nächsten Wochen legen wir einige Evangelienbücher der vergangenen Jahre unter der Orgelempore auf die Tische zum Anschauen aus.

Schön, wenn Sie sich entscheiden, das aktuelle Evangeliar, aus dem wir im Moment das Evangelium vorlesen, mit dem Text für den kommenden Sonntag am Ende eines Gottesdienstes mal mitzunehmen und das Evangelium des nächsten Sonntags reinzuschreiben. Das “Wort Gottes” ist dann eine Woche bei Ihnen “beheimatet” und kommt aus Ihrer Lebenswirklichkeit zurück in unsere Gemeinde. Was für ein schönes Zeichen!

Sie können sich gern im Pfarrbüro melden, wenn Sie das Evangelium an einem bestimmten Sonntag mitnehmen wollen. Sie können sich aber auch gern spontan erst jeweils am Ende eines Gottesdienstes melden.

 

Zurück