243. Gemeindebrief zum 09.02.2025

Liebe Gemeinde!

Tama66 / Pixabay.com

“...doch auf dein Wort hin werde ich die Netze noch einmal auswerfen!” (Lk 5,5). Im Evangelium hören wir an diesem Sonntag, wie Petrus versucht, mit einer Enttäuschung umzugehen. Eigentlich hatte er alles versucht, was menschenmöglich ist. Vergeblich. Er hat gearbeitet, die ganze Nacht lang. Und er hat die Erfahrung der Vergeblichkeit gemacht. Eigentlich hat doch alles keinen Sinn. Eigentlich ist alles vergeblich, umsonst. Eigentlich. Und dann trifft er doch eine andere Entscheidung: “...doch auf dein Wort hin will ich es noch einmal versuchen...” Er bleibt dran. Er gibt die Hoffnung nicht auf. Ignatius von Loyola, der Gründer des Jesuitenordens, nennt eine solche Haltung die Grundlage des Glaubens. Glauben bedeutet für Ignatius, geradezu eine Entscheidung zur Hoffnung zu treffen. Diese Hoffnung speist sich nicht aus dem vagen Gefühl: Es wird schon alles gut werden!

Gefühle ändern sich von einem Augenblick auf den nächsten, je nach den äußeren Umständen. Eine Entscheidung ist wohlüberlegt. Sie hat ihre Gründe: äußere und innere. Und sie bleibt dran, auch unabhängig von den äußeren Umständen. Davon erzählt das Evangelium dieses Sonntags. Petrus hat vorher Jesus gehört, seine Predigt, seine Botschaft vom angebrochenen Reich Gottes. Diese Botschaft hat ihn erreicht – und verändert. Petrus gibt jetzt der Hoffnung den entscheidenden Platz in seinem Leben. Eine solche Entscheidung bewährt sich gerade in den Momenten, wo man vom Gefühl her eigentlich denken würde, es nützt ja doch nichts, alles ist verloren. Petrus macht die Erfahrung: deshalb, genau, weil er nicht aufgegeben hat, deshalb verändert sich etwas. Das Leben bekommt eine neue Färbung. Es ist von diesem Moment an nicht einfach alles gut. Aber alles hat eine andere Farbe. Alles erscheint in einem anderen Licht.

 

Die Gottesdienste am 08. und 09.02.2025

Samstag, 8. Februar, 17.00 Uhr und Sonntag, 9. Februar, 10.30 Uhr werden beide Gottesdienste als Wortgottesdienste mit Kommunionfeier gestaltet. Pfarrer Fischer und das Team der Erstkommunionvorbereitung sind mit den Erstkommunionkindern und deren Familien im Kolpinghaus Duderstadt zum gemeinsamen Wochenendseminar. Die Gottesdienste werden von Gabriele von Karais und Jörg Bader geleitet. Am Sonntag ist auch wieder Kindergottesdienst.

 

SonntagsEssen

Seit vielen Jahren lädt unsere Gemeinde am letzten Sonntag im Monat materiell bedürftige Menschen zu einem Essen, dem sogenannten SonntagsEssen ein. Dabei ist es uns wichtig, diese Einladung nicht nur als materielle Speisung zu verstehen, sondern den Gästen auch Wertschätzung und Respekt erfahrbar zu machen. Dementsprechend wird der Saal des Alfred-Delp-Hauses im Vorfeld ansprechend gestaltet und die Gäste werden wie in einem Lokal an den Tischen bedient. Nach dem Essen, bei dem es jedes Mal einen guten Eintopf mit Fleisch- und Wurstbeilage gibt, wird auch Kaffee und Kuchen serviert. Aus vielen Rückmeldungen wissen wir, dass die Gäste diese Einladungen sehr schätzen, nicht nur als willkommene Möglichkeit, den eigenen Haushalt am Monatsende zu entlasten, sondern auch, anderen Menschen begegnen zu können und so Gemeinschaft zu erleben.

Für das SonntagsEssen brauchen wir noch Menschen, die diese Arbeit unterstützen wollen. Dazu sollte man wenigstens vier- bis fünfmal im Jahr sonntags von 12.00 bis ca. 16.00 Uhr zur Verfügung stehen und mithelfen. Interessenten können sich im Pfarrbüro, bei Pfarrer Harald Fischer oder bei Astrid Neugebauer (Neugebauer.Astrid@web.de) näher informieren.

 

Chorprojekt zur Passion: Das Weizenkorn muss sterben

Ein Chorprojekt zur Passion. Der Projektchor wird den Passionsgottesdienst am Karfreitag in besonderer Weise mitgestalten. Dafür wird die Passionserzählung chormusikalisch in vielfältiger Weise ausgestaltet. Lieder und Chorsätze, Stille und Klang, Sprache und Töne ergründen auf je eigene Weise die Spur des mitleidenden Gottes und werden mit der Passionslesung verknüpft. Menschen, die sich mit mehrstimmigen Liedern und Chorsätzen, Sprechstücken, Körper-, Atem- und Stimmübungen auf einen gemeinsamen Weg durch die Passionszeit machen wollen und den Karfreitagsgottesdienst singend mitgestalten möchten, sind herzlich eingeladen, sich zu melden (siehe unten).

Die Passionszeit zeigt uns wie keine andere Zeit die Wirklichkeit von Elend und Not, die uns umgibt, in der wir oft auch selbst leben und in die wir verwickelt sind. Und sie erzählt von der Wirkung dessen, was gesät wird. Gibt es eine Antwort auf Verleugnung und Verleumdung, auf Lüge, Hass, Gewalt und Tod? Welche Saat wächst - in uns und um uns - und wo und wie finden wir in unserer Lebenswirklichkeit das Samenkorn, das im Sterben das Leben weckt? Jesus von Nazareth, Samenkorn der Liebe Gottes auf dem elenden Weg zum Kreuz zu begleiten, ist ein schwerer Weg, doch es ist der eine Weg, der uns verstehen und begreifen lassen kann, dass sich die Liebe im Kreuz aussät.

Termine: Mittwoch, 5. März, Montag, 17. März, Freitag, 21. März, Mittwoch, 26. März, Mittwoch, 2. April, Freitag, 4. April oder Montag, 7. April, Dienstag, 8. April, Montag, 14. April, Mittwoch, 16. April, Karfreitagsgottesdienst (+ evtl. Gründonnerstagsgottesdienst), jeweils: 19.30-21.00 Uhr, im Alfred-Delp-Haus.

Anmeldungen: Bitte bis zum 2. März 2025 im Pfarrbüro St. Familia (pfarrbuero@st-familia-kassel.de).

Leitung: Merle Clasen.

 

Aktion Weihnachtsfreude 2024

Im Nachklang zu dieser Aktion, die viele von Ihnen unterstützt haben, erreichte uns folgender Brief der Caritas: “Liebe Gemeinde St. Familia, in einer Zeit, wo zunehmend auch im sozialen Bereich eingespart wird, ist es ein starkes Zeichen, dass Sie uns - die meisten schon seit Jahren - unterstützen und die Aktion Weihnachtsfreude ermöglichen. Wir und unsere Klientinnen und Klienten erleben, dass die Rahmenbedingungen rauer werden, der Druck auf Menschen an gesellschaftlichen Rändern, auf Kinder, Familien und Menschen am Existenzminimum wächst. Es ist ein wertvoller Beitrag zum sozialen Zusammenhalt, wenn wir als Kirche und Caritas Menschen beraten und unterstützen können. Wir setzen damit das Zeichen, dass wir niemanden alleine lassen. Es ist wichtig, Position zu zeigen, da zu sein, zuzuhören – einladend, mitfühlend, freundlich und willkommen heißend. Mit Ihren Spenden setzen Sie ein Zeichen der Wertschätzung. Und das kommt an: An Weihnachten kommt Jesus in unserer Welt an. Und Ihre Spenden kommen bei den Menschen an. Die Aktion Weihnachtsfreude zeigt, wie Gottes Menschwerdung bis heute Spuren hinterlässt.

Wir haben in den Tagen vor Weihnachten Gutscheine an über 200 Familien und Einzelpersonen überreicht. Das ist möglich durch Ihr großartiges Engagement. Es ist auch eine Wertschätzung unserer Arbeit, zu der Sie mit einer Spende in Höhe von 1801,- Euro beigetragen haben. Ihnen, unseren Spenderinnen und Spendern und allen, die zum Gelingen der Aktion Weihnachtsfreude einen Beitrag geleistet haben, möchten wir unseren herzlichen Dank aussprechen. Miteinander können wir so hoffnungsvolle Zeichen setzten. Unsere Klient*innen und wir danken es Ihnen von Herzen!”

 

Sternsinger-Aktion

Bei der diesjährigen Sternsinger-Aktion haben unsere Sternsinger 2.700 Euro gesammelt. Weitere 1.000 Euro gingen an Kollekte beim Gottesdienst und durch Einzelspenden ein.

Allen Spender:innen und Aktiven einen ganz herzlichen Dank für dieses Zeichen der Hilfsbereitschaft!

 

23.02. > Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl 2025

Zur kommenden Bundestagswahl hat der Pfarrgemeinderat von Sankt Familia “Wahlprüfsteine” formuliert, die zur eigenen Entscheidungsfindung anregen sollen. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen.

Die Bundestagswahl 2025 findet in einer Zeit zahlreicher nationaler und internationaler Umbrüche und Krisen statt. Auf diese Herausforderungen gibt es legitime unterschiedliche Möglichkeiten, politisch zu reagieren. Für Christen ist das christliche Menschenbild, wie es auch im Grundgesetz formuliert ist, Ausgangspunkt und Ziel jedes politischen Handelns: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Die Parteien müssen sich in ihren politischen Zielen und Wahlversprechen daran messen lassen.

Für uns als Pfarrgemeinderat der katholischen Kirchengemeinde Sankt Familia gelten folgende Wahlprüfsteine bei der Bewertung der Parteien:

  • Der Einsatz für die Würde des menschlichen Lebens muss sich in der Bereitschaft für ein Mehr an Gerechtigkeit vor allem für die Marginalisierten und Vernachlässigten messen lassen. Dabei geht es nicht nur um die Würde des deutschen Menschen. Alle Menschen haben gleiche Würde, die zu achten ist.
  • Das Grundrecht auf Asyl darf nicht angetastet werden. Menschen, die in ihrer Heimat Verfolgung, Krieg und menschenrechtswidrige Lebenssituationen erleben, dürfen nicht abgeschoben und ihrem Schicksal überlassen werden.
  • Konflikte müssen auch zukünftig zivil gelöst werden. Im Krieg zwischen Russland und der Ukraine müssen verstärkt diplomatische Lösungen statt einer Intensivierung der militärischen Mittel gesucht werden.
  • Die Klimakrise bedroht die Menschheit im globalen Maßstab. Es müssen sofort, priorisiert und umfassend alle Möglichkeiten zur Lösung der menschengemachten Probleme eingesetzt werden.

Uns ist bewusst, dass es unterschiedliche Lösungsansätze gibt, die riesigen aktuellen Probleme in den Griff zu bekommen. Grundsätzlich sind die Bemühungen aller demokratischen Parteien zu würdigen, wenn es auch deutliche Unterschiede in ihrer Bewertung gibt. Wir meinen aber, dass sich die AfD aus dem demokratischen Diskurs entfernt hat und für Christen nicht wählbar ist.

Pfarrgemeinderat Sankt Familia, Kassel, Januar 2025

 

Petrus lässt sich auf den Lernweg ein

Gott hat uns geschaffen. Er hält unser Leben in seinen guten Händen, auch in jeder Not und Gefahr. Deshalb dürfen wir vertrauen, dass uns alles zum Guten führt – auch das, was manchmal schmerzhaft und leidvoll erfahren wird. Davon erzählt das Bild des großen Fischfangs im Evangelium. Petrus lässt sich nach seiner Bereitschaftserklärung auf einen Lernweg ein, dessen Fortgang er in diesem Moment noch gar nicht in seiner Tragweite überschauen kann. Im Evangelium wird uns seine Glaubensgeschichte erzählt. Trotz aller Wege und Umwege, die er gehen wird, ist es für ihn der Weg zur Fülle und zur Erfüllung.

 

Ihr Harald Fischer

Pfarrer, für das Leitungsteam von Sankt Familia

zum 09. Februar 2025, 5. Sonntag im Jahreskreis

------------------------------------------------------------
------------------------------------------------------------

 

Wichtiges aus den letzten Gemeindebriefen

Erinnerungsbuch
Erinnerungsbuch Sankt Familia, Kassel. Titelseite. Zeichnung und Gestatlung: Birgitta Schwansee, 2023
Bild: Birgitta Schwansee

Wir haben in unserer Gemeinde ein “Erinnerungsbuch” eingeführt, das an die Verstorbenen aus unserer Gemeinde erinnern soll.

Wir laden Sie ein, selber ein Blatt für dieses Erinnerungsbuch für Ihre Verstorbenen zu gestalten, die in irgendeiner Weise mit unserer Gemeinde verbunden waren.

Die Gestaltung dieser Seite (ein DIN A 4 Blatt) kann in einer freien Weise erfolgen. Es sollten

  • die Lebensdaten (Geburt, Tod),
  • vielleicht ein Bild, ein Erinnerungswort zu sehen sein.

Geben Sie dieses Blatt bitte in der Sakristei oder im Pfarrbüro ab. Wir werden es dann in das Erinnerungsbuch einfügen.  An dem jeweiligen Todesdatum wird das Blatt aufgeschlagen und zum Erinnern und Gebet einladen.

An den jeweiligen Sonntagen erinnern wir beim Todesgedenken der Verstorbenen, die in diesem Buch benannt sind.

 

Das Evangelienbuch von Sankt Familia

In unserer Gemeinde geben wir nach dem Sonntagsgottesdienst seit vielen Jahren das Evangelienbuch einer Person oder einer Familie mit, die dann den Text des Evangeliums für den kommenden Sonntag in das Buch schreibt.

Am Anfang des Kirchenjahres ist das Buch zunächst ganz leer und Woche für Woche füllt es sich mit dem jeweiligen Sonntagsevangelium. Jeder, jede Person, jede Familie schreibt, malt, gestaltet nach eigenen Ideen. Dadurch entstehen jeweils Seiten, die ganz unterschiedlich aussehen.

In den nächsten Wochen legen wir einige Evangelienbücher der vergangenen Jahre unter der Orgelempore auf die Tische zum Anschauen aus.

Schön, wenn Sie sich entscheiden, das aktuelle Evangeliar, aus dem wir im Moment das Evangelium vorlesen, mit dem Text für den kommenden Sonntag am Ende eines Gottesdienstes mal mitzunehmen und das Evangelium des nächsten Sonntags reinzuschreiben. Das “Wort Gottes” ist dann eine Woche bei Ihnen “beheimatet” und kommt aus Ihrer Lebenswirklichkeit zurück in unsere Gemeinde. Was für ein schönes Zeichen!

Sie können sich gern im Pfarrbüro melden, wenn Sie das Evangelium an einem bestimmten Sonntag mitnehmen wollen. Sie können sich aber auch gern spontan erst jeweils am Ende eines Gottesdienstes melden.

 

Zurück